Ich arbeite im Garten. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Längst habe ich die Jacke ausgezogen und arbeite im Hemd weiter. Die Arbeit geht mir zügig von der Hand, ein Blick auf die Uhr zeigt jedoch, dass ich noch etwas zulegen sollte, wenn die Arbeit bis Mittag beendet sein soll. Dann ist es glücklich geschafft, zufrieden schaue ich auf das Geleistete und freue mich auf das Mittagessen.
Wie ich die Geräte wegräume, merke ich plötzlich den trockenen Mund. Im Eifer des Gefechts habe ich es gar nicht gespürt, wie durstig ich bin. Nach dem ersten, in einem Zug geleerten Glas merke ich, wie groß der Nachholbedarf ist. Nachdem dann der erste Durst gestillt ist, schmeckt das Essen.
Manch einer lebt intensiv und merkt dann plötzlich, dass ihn dies trotzdem nicht ausfüllt. Eine innere Leere tut sich auf. Was ist eigentlich der Sinn des Lebens? Sind nicht alle Bedürfnisbefriedigungen vordergründig und verlangen immer wieder neu, dass sie gestillt werden? Und doch sehnt man sich nach mehr.
Jetzt bloß nicht weitermachen wie bisher, sollte man sich in einem solchen Augenblick der Selbsterkenntnis sagen. Hier geht es nämlich um den Durst der Seele, von dem auch unser Tagesvers spricht. Und dieser Durst kann nur durch eines gelöscht werden: durch eine persönliche Beziehung zu Gott. Allein diese schenkt wahre Lebenserfüllung, vielleicht vergleichbar mit der, wenn man die Liebe seines Lebens gefunden hat. »Endlich angekommen«, kann man dann sagen. Angekommen bei dem Gott, der uns so sehr liebt, dass er uns seinen Sohn Jesus Christus geschickt hat, der uns unsere Schuld wegnimmt, wenn wir ihn darum bitten, und der uns niemals fallen lässt.
Gerhard Kimmich