Das Hotel brennt lichterloh. In der vierten Etage versucht eine junge Frau den Flammen zu entkommen. Verzweifelt stürzt sie den Flur entlang. In ihrer Todesangst reisst sie eine Türe nach der anderen auf und hofft, den Notausgang zu finden. Hinter ihr kracht das Feuer. Die lodernden Flammenzungen verfolgen sie. In ihr ist nur noch schreckliche Panik, die Angst um das nackte Leben. Da nimmt sie hinten an der Tür den Feuerwehrmann wahr. Mit starker Kraft greift er nach ihr und zerrt sie zur Tür hinaus, bevor die Flammen gegen die geschlossene Tür schlagen.
In ähnlicher Weise können uns negative Gedanken, Depressionen und Ängste verfolgen. Wie lodernde Flammen greifen sie nach uns. Innere Unruhe, Verzweiflung und Ängste lassen uns nicht mehr los. In schlaflosen Nächten kommt man ins Grübeln, um sich dann durch den folgenden Tag zu quälen. Es will einfach nicht gelingen, wieder neuen Mut und festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Ratlos und resigniert schleppen sich viele in diesem zermürbenden Kampf durchs Leben.
Auf die gleiche Weise wie der Dichter des oben zitierten Psalmwortes (David), darf man gerade in so aussichtloser Lage mit dem lebendigen Gott ins Gespräch kommen. Trotz all unserer Not ist er der, der wirklich hört und sich der Hilfesuchenden annimmt. David wusste um diese Tatsache. Deshalb hielt er an ihm fest, auch wenn es u. U. keinen schnellen Ausweg gab. Er blieb zuversichtlich, dass Gott eine Tür zur Rettung offen hält. Bei Gott sind wir an der richtigen Adresse, wenn wir unsere Ängste loswerden wollen. Der Schlüssel dazu ist Vertrauen. Erik Junker