Sie hatten sich sehr gewundert, die beiden Beduinen. Vor ihnen lag ein Mensch, vielleicht ein Europäer, am Rande einer Oase in der Wüste - tot, verdurstet. Seit Tagen war er umhergeirrt in der unbarmherzigen Hitze. Eines Tages sah er in einiger Entfernung etwas wie eine Oase. Sicher eine Fata Morgana, dachte er. Wie grausam ist doch die Natur! Er kam näher, aber das »Trugbild« verschwand nicht, wurde sogar immer deutlicher. Schon sah er die Dattelpalmen, das Gras und die Felsen, zwischen denen eine Quelle entsprang; er hörte sogar das Wasser sprudeln. Eine Hungerphantasie, eine Gehörhallizunation redete er sich ein, so etwas soll es ja geben im halb wahnsinnigen Zustand. Mit einer Verwünschung auf den Lippen brach er zusammen. So fanden ihn die Beduinen. »Unbegreiflich«, sagte der eine, »verhungert und verdurstet mitten in einer Oase!« - »Er war ein moderner Mensch«, antwortete der andere, »er hat nicht daran geglaubt.«
Viele Menschen glauben angeblich nur, was sie sehen. Dieser konnte nicht einmal glauben, was er sah. Gleichen wir nicht auch diesem Unglücklichen? So mancher ist ausgetrocknet und ausgebrannt. Man hat die Orientierung verloren. Diese Welt, dieses Leben konnte die innersten Bedürfnisse nicht befriedigen. Wir lechzen nach Sinnerfüllung, nach wahrem, bleibendem Glück, nach Frieden mit Gott. Und doch ignorieren wir »modernen Menschen« Gottes Gnadenangebot. Hören Sie nicht länger auf Ihre inneren Stimmen, wie der Bedauernswerte in unserer Geschichte. Kommen Sie zur Quelle des Lebens, zu Jesus Christus! Denn »wer von diesem Wasser trinkt, den wird nicht dürsten in Ewigkeit« (Johannes 4,14). Johann Fay