Captain D. befehligte ein Segelschiff, das von Liverpool nach New York unterwegs war, und seine Familie begleitete ihn.
Eines Nachts, als alles ruhig schlief, kam plötzlich eine gefährliche Sturmbö auf, die das Schiff auf die Seite drückte, und schwere Brecher übers Deck jagte.
Die Menschen an Bord fuhren aus dem Schlaf und erkannten sofort, dass sie in höchster Gefahr waren. Auch die achtjährige Tochter des Kapitäns wurde wach. »Was ist los?«, fragte das Kind. Man berichtete ihr von der Sturmbö und den riesigen Wellen. Darauf fragte sie nur: »Ist Papa an Bord?« – »Ja, dein Vater ist an Bord!« Da ließ sich die Kleine auf ihre Kissen fallen und schlief fast augenblicklich wieder ein.
Kindliches Vertrauen ließ sie sorglos sein, obwohl ihr Vater gegen den Ozean machtlos gewesen wäre. Wer aber auf Gott sein Vertrauen setzt, hat realen Grund, beim schlimmsten Unwetter gelassen zu sein. Denn Gott hat nicht nur die Macht, den Sturm zu stillen. Er hat ihn sogar gerufen, um uns zu zeigen, wie hilflos wir gegen solche Naturgewalten sind. Und wer dann zu ihm seine Zuflucht nimmt, wird in jedem Fall innerlich zur Ruhe kommen, einerlei, ob es Naturkatastrophen oder Krankheiten oder seelische Nöte sind, in die wir geraten.
Natürlich kann man darauf erwidern, dass auch schon viele Christen ertrunken oder in Kriegen umgekommen sind. Aber das ändert nichts an dieser Wahrheit. Gott geht es bei allen seinen Maßnahmen immer um seinen großen Plan: Er will uns für seine Ewigkeit zubereiten. Sein Plan erfüllt sich nicht nur in kurzzeitigen irdischen Segnungen, sondern darin, dass er uns sicher nach Hause, in sein Himmelreich, bringt. Da will er uns alle haben.
Hermann Grabe