Der HERR schaut vom Himmel herab, er sieht alle Menschen … Er hat sie ja alle erschaffen, eines jeden Herz; er achtet auf alles, was sie tun.
Psalm 33,13-15
Sind wir das, was andere gerade von uns hören und sehen? Nicht unbedingt. Wir schließen uns manchmal der Meinung anderer an, um nicht aufzufallen oder anzuecken, obwohl das, was ein anderer sagt, nicht unbedingt unsere persönliche Überzeugung ist. Niemand bemerkt, wenn wir uns verstellen. Unser Äußeres ist wahrnehmbar, aber nicht unser Inneres, das, was wir denken. Niemand weiß also, wer oder wie wir wirklich sind.
Völlig anders ist die Sachlage bei Gott. Er hat uns in seinem Wort mitgeteilt, dass vor ihm alles offen und aufgedeckt ist. Der Apostel Johannes schildert uns in seinem Evangelium (Johannes 1,43-50) folgende Begebenheit: Philippus wurde von Jesus aufgefordert, ihm nachzufolgen. So hatte Philippus die Gelegenheit, Jesus aus der Nähe kennenzulernen. Er war dann so beeindruckt von Jesus, dass er das sofort weitererzählen musste. So ging Philippus zu seinem Freund Nathanael. Der saß unter einem Feigenbaum und konnte nicht glauben, was ihm sein Freund erzählte: Ich habe den gefunden, von dem Mose bereits im Alten Testament geschrieben hat und den auch die Propheten angekündigt haben - Jesus aus Nazareth. Er forderte ihn auf, mitzukommen. Noch zurückhaltend, aber neugierig geworden, ging Nathanael mit. Völlig überrascht erlebte er, dass Jesus nicht nur den Ort kannte, wo er sich aufgehalten hatte, sondern sogar über seinen Charakter Bescheid wusste.
Gott kennt alle Menschen. Er sieht in das Innerste jedes Menschen, kennt alle unsere geheimsten Gedanken und Taten! Das meiste davon sollte lieber nicht in die Öffentlichkeit gelangen, denken wir. Aber vor Gott können wir nichts verbergen. Manche erschrecken bei dem Gedanken, dass ihr Innerstes aufgedeckt ist. Andere sind froh darüber, wenn ihnen ihre Schuld endlich vergeben wird.
Sebastian Weißbacher