Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?
1. Mose 18,25
Heute ist der »Tag der Kriminalitätsopfer«. Er soll das Bewusstsein für Opferbelange in Deutschland stärken und Informationen zu Prävention, Schutz und praktischen Hilfen geben.
In meiner über 42-jährigen Tätigkeit als Polizeibeamter hatte ich mit vielen Opfern von Kriminalität zu tun. So z. B. mit einer Ehefrau und ihren Kindern, die wiederholt vom Ehemann und Vater geschlagen wurden. Oder mit Frauen, die von Männern über Jahre hinweg gestalkt wurden; Opfern von Verkehrsunfällen, die unter Schock standen, weil sie z. B. den Tod von Mitmenschen erlebt oder sogar daran beteiligt waren. Ich könnte noch viel mehr aufzählen. Oft führen solche Vorkommnisse zur Berufsunfähigkeit, und man kann nur erahnen, was solche Menschen – nicht selten jahrelang – durchmachen.
Durch meinen Glauben entwickelte ich Empathie für diese Menschen. Ich ließ mir Zeit und suchte das Gespräch, um ein wenig zu helfen. Obwohl viele Täter nicht gefasst wurden oder relativ milde Strafen erhielten, weiß ich als Christ, dass Gott gar nichts von alledem entgeht. Das gab mir Ruhe und Hoffnung auf den Einzigen, der spätestens in der Ewigkeit für Gerechtigkeit sorgen wird.
Doch das ist für die meisten Opfer im Jetzt kein Trost. Eine Hinwendung zu Gott kann aber helfen, Leid und Ungerechtigkeit auszuhalten – besonders im Blick darauf, dass Gott denen, die ihn suchen und ihm Glauben schenken, ein Belohner sein wird (vgl. Hebräer 11,6). Das feste Vertrauen auf Gottes Zusagen ist dabei ein entscheidender Faktor. Und das hängt von der persönlichen Begegnung mit Gott ab, die wir durch Jesus Christus haben können. Wir dürfen durch den Glauben an ihn zu Gottes Kindern werden und dann dauerhaft seine väterliche Fürsorge und seinen Zuspruch erfahren!
Axel Schneider