Heute vor 120 Jahren erfolgte im heutigen US-Staat Oklahoma mittags um zwölf das Startsignal zu einem der außergewöhnlichsten Ereignisse in der Geschichte des Wilden Westens, dem »Oklahoma Land Run«. Das letzte Indianerterritorium der USA wurde zur Besiedlung freigegeben. Tausende Siedler versammelten sich in den Morgenstunden des 22. April 1889, um beim Wettrennen auf die 2 Millionen Morgen Land dabei zu sein. Ein Augenzeuge berichtet: »Während die erwartungsvollen Heimatsuchenden mit rastloser Ungeduld warten, ertönt der klare Klang eines Kavalleriehorns. Es ist Mittag. Die letzte Grenze der Zivilisation in Amerika ist gebrochen. Angetrieben von wildem Eifer peitschen die Fahrer wütend ihre Pferde, jeder Reiter rammt seine Sporen in die Flanken seines Rosses, jeder Mann zu Fuß rennt atemlos davon. Eine Staubwolke steigt auf, wo noch eben die Siedler in Reihe gestanden haben, und als sie sich auflöst, sieht man die Pferde und Wagen über das offene Land jagen wie Verrückte ...«
Dass man mit einem Verhalten entsprechend unserem Tagesvers beim Oklahoma Run nicht weit gekommen wäre, ist jedem klar. Was also meinte Jesus mit diesem Satz aus der Bergpredigt? Er erklärte damit, dass man so Anteil am Reich Gottes gewinnen kann. Als sanftmütige Nachfolger Jesu können wir hier auf der Erde zwar nicht die Oberhand gewinnen, aber dafür Ruhe für unsere Seele und am Ende das Reich Gottes. Jesus Christus selbst hat hier Maßstäbe gesetzt. Sein Leben war von aufopferungsvollem Einsatz für andere geprägt. Selbst als man ihn kreuzigen wollte, hat er nicht sein Recht durchgesetzt, sondern aus Liebe für uns den Tod erlitten.
William Kaal