Einmal im Jahr feiern die Juden in Israel den Jerusalemtag. Sie gedenken dabei der Eroberung Ostjerusalems im 6-Tage-Krieg von 1967. Seitdem ist die Stadt wieder unter jüdischer Herrschaft vereint. Wirklich? Jerusalem mag zwar unter jüdischer Herrschaft stehen, aber die Menschen, die dort wohnen, sind noch längst nicht »vereint«. Vielmehr empfinden die dort ebenfalls ansässigen Palästinenser diesen Feiertag als Provokation, erheben sie doch ebenso Anspruch auf den Besitz der Stadt.
Hat diese Stadt unter solchen Bedingungen trotzdem eine Zukunft? Nach unserem Tagesvers schon. Er gibt nämlich eine uralte göttliche Verheißung wieder, von der man annehmen muss, dass sie - wie schon hunderte andere zuvor - in Erfüllung gehen wird. Ist das vorstellbar? Wenn man davon ausgeht, dass Gott selbst in dieser Stadt herrschen wird, wie es der Vers sagt, dann mit ziemlicher Sicherheit schon. Aber auch die Juden müssen genauso zu Gott umkehren wie alle anderen Völker der Welt. Einige Verse vorher sagt der Prophet: »Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder!, spricht der HERR. Denn ich bin euer Herr« (Vers 14).
Es gibt schon heute einen »Ort«, an dem sich alle versammeln können, die Gottes Herrschaft in ihrem Leben anerkennen und ihm dienen und gehorchen wollen. Dieser »Ort« ist mit einer Person verbunden, Jesus, Gottes Sohn, der vor 2000 Jahren in Jerusalem für die Sünden der ganzen Welt am Kreuz starb. Überall, wo sich Christen in seinem Namen versammeln, ist er in ihrer Mitte. Er hat Frieden gemacht durch das Blut seines Kreuzes. Menschen jeglicher Abstammung, unterschiedlicher Rasse und sozialen Standes geht es nicht um eine Stadt, sondern um den, der sie von ihren Sünden erlöst und zu einem Volk, zu einer Gemeinde für immer vereint hat.
Joachim Pletsch