Sie kennen doch sicher die niedlichen Koalabären aus den australischen Eukalyptuswäldern. Sie sind sehr friedlich, und doch gibt es nur wenige Zoos auf der Welt, in denen sie gezeigt werden. Das liegt an ihrer Ernährung. Sie leben nämlich fast ausschließlich von Eukalyptusblättern, und selbst bei ihnen zeigen sie sich äußerst wählerisch. Denn viele Blätter enthalten so viele Giftstoffe, dass nicht einmal der mehr als zwei Meter lange Blinddarm dieser kleinen Tiere damit fertig werden kann. Und weil die von den Koalas bevorzugten Eukalyptusarten alle das von Hustenbonbons bekannte Eukalyptusöl enthalten, riechen diese Tiere auch wie Hustenbonbons. Man kann also riechen, was sie essen.
Das brachte mich auf die Idee, einmal darüber nachzudenken, dass man uns Christen höchstwahrscheinlich ebenfalls anmerken kann, was wir so zu uns nehmen. Dabei denke ich natürlich nicht an Knoblauch, sondern an geistige Speise, von der wir uns abhängig machen und die unser Verhalten, unser Denken und Handeln prägt. Kann man uns anmerken, dass wir etwas von dem in unserem Tagesvers erwähnten »Wohlgeruch Christi« verbreiten? Zeigen wir deutlich solche Eigenschaften, an denen Gott Freude hat? Oder handeln wir wie so viele Menschen, die z. B. auf Rache sinnen, wenn man ihnen etwas angetan hat, oder die mit Zorn oder Angst auf Spott reagieren? Oder die sich da wohlfühlen, wo man hämisch über andere Leute herzieht?
Wie schön wäre es, wenn man uns als solche wahrnähme, die etwas von dem Frieden ausströmen, den wir durch einen intensiven Umgang mit Jesus Christus empfangen haben! Ich denke, dass wir damit manchen Trauernden trösten und manchem Gefährdeten eine Hilfe sein könnten.
Hermann Grabe