»Für die Generation von heute ist doch nur eines wichtig«, sagte der Mann an der Bushaltestelle. »Vergnügen! - Mein Sohn zum Beispiel schickte mir jetzt eine Urlaubskarte. Darauf standen nur zwei Sätze, aber das Wort >Spaß< kam allein dreimal darin vor. Wo soll das nur hinführen?« Laut aktueller Studie (8/97) einer marktforschenden Werbeagentur wollen Teens von heute »Spaß und nicht an die Zukunft denken«. Die wichtigste Frage heißt: »Was mache ich heute abend?« Paulus schreibt dem jungen Timotheus (2. Timotheus 3,4), dass die Menschen am Ende der Tage ihr Vergnügen mehr lieben werden als Gott. Dann ist das exakt unsere Zeit. Gefragt ist Belustigung - und Gott empfindet man als Belästigung. Deshalb fragt keiner nach Gott. Der ist doch nur der große Spaßverderber. Der »Gott« unserer Tage heißt »Vergnügen«.
Jesus behauptet im obenstehenden Vers, dass die Sucht nach Spaß Gottes Wirken in unserem Leben ersticken wird. Wie Unkraut, das eine gute Saat überwuchert und nicht zur Reife kommen lässt, unterdrückt Vergnügungssucht jeden Keim geistlichen Lebens. Zeit zur Besinnung, Stille vor Gott im Lesen der Bibel wird durch den »Fernsäer«, der flächendeckend Unkrautsamen einstreut, erstickt. Vergnügungssucht - woher kommt sie? Aus dem unstillbaren Hunger einer leeren Seele nach Freude.
Aber: »Fülle von Freude gibt es nur vor Gottes Angesicht!« (Psalm 16,11). »Wer ist der Mann, der Lust zum Leben hat, der Tage liebt, um Gutes zu sehen? ... Die den HERRN suchen!« (Psalm 34,12)
Andreas Fett