Fische sind nur im Wasser froh

Ob Fische wirklich froh sein können, weiß ich allerdings nicht; aber jedenfalls halten sie es im Wasser länger aus als irgendwo sonst. Das zeigt, sie sind für das Wasser geschaffen und nicht für das Leben an Land. Ob sie für das Rollmopsglas geschaffen sind, ist wieder eine andere, heikle Frage.
Auch jeder Mensch ist von Gott für einen bestimmten Lebens- und Wirkungskreis zubereitet worden, in dem er seine Gaben entfalten und Freude an seinem Werk erleben kann. Dort darf er entdecken, dass er genau für diese Stellung auch Lust, Begabung und Interesse hat. Nur dort fühlt er sich wohl wie der Fisch im Wasser. Und jeder sollte Gott danken, wenn er diese, seine spezielle Nische gefunden hat und darin leben darf.
Nun können widrige Umstände wie Krieg, Armut, Krankheit, der Ehrgeiz der Eltern oder noch manches andere uns hindern, den vermeintlich zu uns passenden Rahmen zu finden und ihn auszufüllen. Es gibt Leute, die das ihr ganzes Leben lang beklagen und missmutig durch's Leben stolpern. Aber Gott hat auch dann seinen Plan mit uns. Uns mag es wie ein Ersatzplan vorkommen; aber wenn wir Gott mit ins Spiel bringen und ihn um Hilfe bitten, werden wir früher oder später erkennen, dass Gott nur einen, eben diesen Plan für uns hatte. Und wenn wir Gebet und Demut jetzt mehr benötigen als bei den Rosinen, die wir im Kopf hatten, dann dient das dazu, dass wir nahe bei Gott bleiben und so für unser Umfeld ein Segen und eine Freude werden können, viel mehr, als wenn wir unseren Kopf durchgesetzt hätten. Was will man mehr? Hermann Grabe