Im letzten Jahr startete die größte Rückrufaktion in der Geschichte des VW-Konzerns. Wegen manipulierter Software stießen etwa 11 Mio. Motoren der Baureihe VW EA189 mehr Schadstoffe aus als erlaubt. Sie überschritten die gesetzlichen Grenzen 15- bis 35-fach. Der finanzielle Schaden war so groß, dass bei Bekanntwerden der Vorwürfe eine Rückstellung von 6,5 Mrd. Euro gebildet wurde. Das war mehr als die Hälfte des Gewinns von 2014. Nicht mit Geld beziffern lässt sich allerdings der Imageschaden.
Was hatten sich die Macher von VW nur dabei gedacht? Früher oder später musste doch der Betrug ans Licht kommen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Risikobereitschaft der Mensch beweist, wenn es darum geht, etwas Unrechtes zu tun, um dadurch einen vermeintlichen Vorteil zu erreichen. Der nachher eintretende Schaden macht diesen Vorteil zunichte. Aber dies betrifft nicht nur die Großen in unserer Wirtschaft, es betrifft auch uns kleine Konsumenten. Wir neigen alle dazu, mal fünf gerade sein zu lassen um unseres persönlichen Vorteils willen. Aber auch hier gilt: Der Schaden ist immer größer als der vermeintliche Vorteil. Unsere Übertretungen und Sünden holen uns ein – spätestens dann, wenn wir vor unserem göttlichen Richter stehen und uns für alles verantworten müssen, was wir gedacht, getan und falsch gemacht haben. Dann können wir nichts mehr vertuschen und uns auch nicht mit der Sünde eines anderen entschuldigen, sondern sind selbst verantwortlich für das, was wir getan haben.
Einer allerdings kann unsere Schuld übernehmen – Jesus Christus –, weil er dafür von Gott autorisiert ist. Und an ihn können wir uns wenden, wenn wir Schaden von uns abwenden wollen. Denn durch ihn bekommen wir Vergebung bei Gott. Gerald Bott