Little Boy – kleiner Junge – so nannten amerikanische Militärs ihre erste Atombombe, die sie am 6. August 1945 über Hiroshima abwarfen. Die Sprengkraft dieser Waffe überragte mit 15 000 Tonnen TNT alle bis dahin bekannten Dimensionen. In einer gewaltigen Hülle aus Stahl hatten die Ingenieure die nur 64 kg Uran sicher verpackt, bis sie in etwa 500 m über der japanischen Stadt über einen ausgeklügelten Zündmechanismus zur Explosion gebracht wurden. Die Folgen dieser Zündung waren verheerend. Über 60 000 Menschen starben unmittelbar danach, viele weitere an den Spätfolgen. Mit dieser und der kurz darauf auf Nagasaki abgeworfenen Atombombe demonstrierten die Amerikaner ihre Macht, zwangen Japan zur Kapitulation und beendeten den schrecklichsten Krieg, den die Menschheit bis dahin erlebt hatte.
Ganz anders ging Gott vor, als er seinen »little boy« einsetzte, um den Menschen, die seine Feinde geworden waren, Frieden anzubieten. Er sandte seinen Sohn, Jesus Christus, als kleines Kind auf die Welt. In Bethlehem, einem unscheinbaren Dorf in Judäa, wurde er von Maria geboren, in Windeln eingewickelt und behutsam in eine Krippe gelegt. Keine gewaltige Explosion, keine weltweite Aufmerksamkeit. Und doch ein Ereignis von unbeschreiblicher Dimension und Tragweite. Seine Ankunft brachte nicht Zerstörung und Tod, sondern Heilung und Leben für Tausende von Menschen – bis heute. Er kam nicht, um das Leben anderer zu nehmen, sondern um sein Leben für andere zu geben. Sein Tod am Kreuz ist die Grundlage für Gottes Friedensangebot an jeden Menschen. Jedem, der ihm seine Schuld bekennt, an ihn glaubt und ihm vertraut, schenkt Gott ewiges Leben. Was für eine gewaltige Demonstration seiner Liebe!
William Kaal