Wussten Sie, dass Spanier deutlich seltener unter Depressionen leiden als Engländer? Dies stellte ODIN fest, eine Studie im Auftrag der Europäischen Kommission. Die Forscher untersuchten die Krankheitsgeschichten von 16.500 depressiven Patienten aus mehreren europäischen Ländern, aus ländlichen wie städtischen Gebieten. Obwohl die Rate in Städten höher liegt als in ländlichen Bereichen, sind in der spanischen Stadt Santander nur drei Prozent der Bevölkerung depressiv. In Liverpool dagegen steigt dieser Anteil auf achtzehn Prozent!
Wie erklären sich die Wissenschaftler diesen Unterschied? Die Kluft der Armut zwischen Nord- und Südeuropa führt dazu, dass die Familien stärker zusammenhalten. Die Kinder werden später flügge, da sie von den Eltern abhängig sind. Alte werden nicht so einfach in Altersheime abgeschoben. Ja, nach Auffassung der Forscher belegen ihre Untersuchungen die Bedeutung enger sozialer Kontakte bei der Verhütung von Depressionen.
Mose lebte ungefähr 1400 Jahre vor Christus. Doch auch er wusste um die Bedeutung der Familie. Als der Pharao die Familien trennen wollte, bestand er auf einer Reise mit den Jungen und den Alten, den Söhnen und den Töchtern. Gemeinsam wollten die Israeliten Gott verehren, das war das erklärte Ziel. Dafür machten sie sich stark. Davon hing schon damals das Wohl und Wehe der Gemeinschaft ab. Auch heute noch ist die Familie die beste Grundlage für unser Wohlbefinden. Der gemeinsame Gottesdienst ist dabei der Höhepunkt.
Gerhard Kimmich