Wir leben im christlichen Abendland. Unsere gesamte Kultur ist geprägt vom christlichen Glauben. So ist es nicht verwunderlich, dass hierzulande viele Menschen sich Christen nennen. Die gängigste Vorstellung ist, dass Christsein sich über eine Kirchenzugehörigkeit definiert; inklusive der Klassiker »Babytaufe«, »Konfirmation/Kommunion/Firmung«, »kirchliche Heirat«, »kirchliche Beerdigung« sowie regelmäßige Kirchgänge anlässlich der großen Feste. Die Liste ist erweiterbar. Dazu kommen Überzeugungen wie: »Ich kann auch in die Kirche laufen, ohne an Gott zu glauben.« Ein Kommilitone sagte mir einmal, dass er sich selbstverständlich dem »Verein« zugehörig fühle – nur mehr so als passives Mitglied, während er mich in die Sparte »aktive Mitgliedschaft« einstufe.
Das Problem ist offensichtlich: Der Glaube an den Gott der Bibel wird verstanden als kulturelles Erbe, seine Gebote als moralischer Leitfaden. Sein »Job« ist: »... und vergib uns unsere Schuld« – mehr nicht. Das ist weit entfernt von dem, was wir in der Bibel über echten Glauben erfahren.
Die Bibel kennt diese Situation, dass Menschen an Gott »glauben« und dennoch nicht in den Himmel kommen! An einer Stelle heißt es sinngemäß: Sie glaubten an Jesus Christus, aber sie wollten nicht, dass er ihr Leben verändert. Ihnen waren ihre eigenen Ziele und die Meinung ihrer Mitmenschen wichtiger als die von Gott. Das heißt also: Ich »erlaube« Gott, mir meine Sünden zu vergeben, aber ich traue ihm nicht zu, meinem Leben die richtigen Ziele zu setzen. Das mach ich dann doch lieber selber.
Mit anderen Worten: Wir wollen Jesus Christus als unseren Retter, jedoch nicht als unseren Herrn und König. Diese Rechnung geht garantiert nicht auf.
Fabian Tröndle