Mobbing

Das ist Psychoterror, Schikane wie üble Nachrede, Einschüchterung und das Bestreben, Mitmenschen in ein falsches Licht zu rücken, schlecht zu machen und zu drangsalieren. Vor allem am Arbeitsplatz, aber auch unter Nachbarn, Mitschülern und Vereinskameraden. Entweder ist man auf den anderen und dessen Stellung neidisch und will diese selbst einnehmen oder man hat ganz einfach Lust am bösartigen Intrigenspiel. Auch Chefs, Vorgesetzte und andere Persönlichkeiten versuchen, unbequeme Mitarbeiter auf diese Weise loszuwerden. In jedem Fall ist Mobbing ein ganz hinterhältiges Gesellschaftsspiel, bei dem der andere fix und fertig gemacht werden soll. Da wird das Leben zu einem Spießrutenlauf und die Betroffenen werden zur Verzweiflung gebracht, manchmal sogar zum Selbstmord getrieben. Einmal habe ich so etwas selbst durchlitten an einem Arbeitsplatz, wo ich sechzehn Jahre gerne tätig war. Ursache war ein längerer Kuraufenthalt und ein lustiger Kartengruß, über den sich der Boss furchtbar aufregte. Als ich von der Kur zurückkam, begann das Mobbingspektakel gegen mich und ein paar Wochen später gehörte ich nicht mehr zur Firma.
Das wohl bekannteste Mobbingopfer der Weltgeschichte ist Jesus Christus. Der einzige Gerechte, der je auf Erden war und für alle Ungerechten sterben musste. Viele Zeugen brachten falsche Anschuldigungen gegen ihn vor, doch ihre Aussagen widersprachen sich. Und sie fanden nichts gegen ihn, so dass der Statthalter Pilatus ausrief: »Was soll ich mit Jesus machen? Ich finde keine Schuld an ihm!« Trotzdem brachten ihn die falschen Zeugenaussagen schließlich ans Kreuz. Für uns alle. Karl-Heinz Gries