Dienstag, 23. Juli 2013

Leitvers

Sucht den HERRN, solange er zu finden ist; ruft ihn an, während er nahe ist.
Jesaja 55,6

Geschichte

Gewogen und zu leicht befunden

Babylon war wohl die prächtigste Stadt der alten Welt, und vor Feinden schien sie mit ihren bis zu 30 Meter hohen doppelten Mauern absolut sicher zu sein. Darauf verließ sich auch ihr letzter König, der in Heinrich Heines Gedicht »verewigte« Belsazar. Denn obwohl die Meder und Perser die Stadt belagerten, feierte er ausgelassene Feste. Bei der Suche nach immer neuen »Stimmungsmachern« war er sogar darauf verfallen, die goldenen Becher, die sein Großvater aus dem Tempel in Jerusalem geraubt hatte, als Trinkgefäße zu benutzen.
Da erschien plötzlich an der Wand eine Hand, die etwas Unverständliches auf den weißen Putz schrieb.
Angstschlotternd rief er nach seinen Weisen und Schriftdeutern. Schließlich schickte er nach dem alten Daniel, der schon seinem Großvater gedient hatte. Und der verkündete ihm, die Schrift bedeute, dass Belsasars Ende gekommen sei. Er habe von seinem Großvater gehört, wie der sich vor Gott gedemütigt hat, und, anstatt darauf zu hören und es ebenfalls so zu machen, habe er sich jetzt sogar an den heiligen Geräten des Tempels vergangen. Darum sei keine Rettung mehr möglich.
Wie viele Menschen mag es in Deutschland geben, deren fromme Großeltern ihnen mit schier endloser Geduld, manchmal sogar unter Tränen, zur Umkehr zu Gott geraten haben. Aber sie haben - wie Belsazar - alle Warnungen in den Wind geschlagen. Solche Leute müssen wissen, dass Gott zwar langmütig ist, sich aber nicht zum Narren halten lässt. Es gibt wie vor einem Wasserfall einen »Point of no Return«, einen Punkt, von dem an keine Umkehr mehr möglich ist.
Wie endet doch das Belsazar-Gedicht?
»Belsazar ward aber in selbiger Nacht
von seinen Knechten umgebracht!« Hermann Grabe
Frage
Welche Entschuldigung könnten die vielen »Belsazars« vorbringen?
Tipp
Niemand weiß, wann für ihn der »Point of no Return« gekommen ist.
Bibellese
Sprüche 29,1

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