Heute vor 60 Jahren, am 23. September 1939, starb in London ein Mann, von dem man sagt, er habe zusammen mit Darwin und Marx eine kopernikanische Wende des Bildes vom Menschen herbeigeführt: Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse. Das allein hätte ihm diesen Ruhm nicht eingebracht; vielmehr war es sein aggressiver Atheismus, der im Verein mit den beiden anderen Gott aus dem Zentrum gerückt und den Menschen an Gottes Stelle gesetzt hat. Gott war in seinen Augen nur die »Projektion« der Wünsche und Vorstellungen der menschlichen Seele; diese steht über dem Ich und bedrängt, ängstigt oder treibt die betreffende Person an, die nach Freud selbst nur von animalischen Begierden gesteuert wird. Seelisches Fehlverhalten resultiert danach aus der Unterdrückung solcher Begierden durch die herrschenden Gesellschaftsnormen.
Der eine machte den Menschen zum Tier, der andere zum willenlosen Sklaven der herrschenden »Arbeiterklasse« und der dritte zu einem, der nur von seinen Trieben gejagt wird.
Und das alles tauschte die Mehrheit der Menschen gegen die hohe Wertschätzung ein, die Gott jedem Einzelnen zuerkennt, z.B. indem er ihn verantwortlich handeln lässt. Als der Mensch versagte, kam Gott selbst in der Person Jesu Christi und zeigte seine Menschenliebe am Kreuz von Golgatha, wo er unsere Sünde auf sich nahm und für uns starb, damit wir frei und ewig glücklich werden können.
Hermann Grabe