Da gehen sie hin, die Leute, die den Jungen zum Grab schleppen. Der aber fühlt nichts, sieht nichts, hört nichts, und seiner Mutter bleibt nichts, als weinend hinterherzulaufen. Das gibt es aber nicht nur bei Beerdigungen wie damals in der Stadt Nain, als Jesus diesem Trauerzug begegnete und den toten Jungen wieder zum Leben erweckte.
Wie viele Eltern können bloß noch weinend hinter den Totengräbern ihrer Kinder herziehen? Sie sehen, was ihr Kind nicht sieht, nicht sehen kann, weil es geistlich tot ist, wie die Bibel es nennt. Diese Totengräber können Einzelpersonen sein, aber auch Gruppen, denen sich die Jugendlichen angeschlossen haben, oder Ideologien, denen die jungen Leute ins Garn gegangen sind. Da hilft kein Weinen, kein Betteln, kein Schimpfen, kein Drohen. Unaufhaltsam geht es dem Verderben der Seele entgegen.
Nur einer kann noch helfen. Er kann den makabren Zug zum Stehen bringen und den Fortgeschleppten auferwecken, damit er zuerst einmal einen Schrecken bekommt, wenn er wahrnimmt, dass seine vermeintlichen Freunde mit Grabschaufeln bewaffnet sind und er selbst im Sarg liegt. Aber dann heißt ihn der Herr Jesus aufstehen, sich von diesem tödlichen Gefährt herabzubegeben und selbständige Schritte zu tun. Und wie bei jeder echten Bekehrung kommt auch das Verhältnis zu den gläubigen Eltern in Ordnung; denn der Herr gibt den jungen Mann seiner Mutter zurück. Ob Sie nun »Mutter« oder »Jüngling« sind, beiden kann nur der Herr Jesus helfen; aber er will es auch.
Hermann Grabe