Ralf zuckt zusammen. »Mensch, es ist ja schon sechs Uhr. Zeit zum Abendessen.« In der Hitze des Fußballspiels hat er die Uhrzeit völlig vergessen. Und was das Schlimmste ist, er hat Vaters Post nicht in den Briefkasten geworfen. Ralf ist plötzlich ganz unruhig. »O wei, das wird Ärger geben. Und nicht zu knapp.« Dabei hat er seinem Vater hoch und heilig versprochen, die Geschäftsbriefe sofort zur Post zu bringen. So lange wollte er eigentlich gar nicht von Zuhause wegbleiben. Ralf rennt, was die Beine hergeben. Doch auf einmal bleibt er wie angenagelt stehen und stellt fest, dass die Post ja um sechs Uhr abends schon geschlossen hat. Und jetzt? »So eine blöde Sache«, zischt er. »Ob es keinen Ausweg gibt? Und was wird heute Abend passieren, wenn Vater die Post noch auf dem Garderobentisch im Flur liegen sieht?«
Wie ein Hund mit einem schlechten Gewissen schleicht Ralf in Richtung Hauseingang. Plötzlich steht seine Schwester vor ihm und ruft ganz aufgeregt: »Du hast die Briefe vergessen. Vater hat dir doch gesagt, dass du sie zuallererst zur Post bringen sollst, bevor du zum Fußballspielen gehst … Das hätte Ärger gegeben, wenn ich sie nicht …« »Was, wenn ich sie nicht …«, erkundigt sich Ralf verwundert. »Naja, wenn ich sie nicht für dich zur Post gebracht hätte. Ich habe die Sache für dich erledigt.«
Ich kenne auch jemanden, der für uns Menschen eine Sache in Ordnung gebracht hat. Sie hätte uns nämlich den ewigen Tod gebracht. Doch der Herr Jesus sagt auch zu uns: »Ich habe die Sache für dich erledigt.« Er hat für unsere Schuld gegenüber Gott mit seinem Leben bezahlt. Manfred Paul