Während des Zweiten Weltkriegs hatte ein Vater seinen Sohn zu Verwandten aufs Land gebracht. Er wollte ihm die Bombennächte in Köln und die beklemmenden Stunden im Bunker ersparen. Nach Kriegsende kommt er, um den Sohn nach Hause zu holen. Beide machen einen Spaziergang und der Vater fordert den Jungen auf, eine Mauer hochzusteigen und in seine Arme zu springen. Der Junge klettert auf die Mauer, zögert kurz und springt – der Vater ist ja da. In diesem Moment zieht dieser jedoch seine Arme zurück und lässt den Jungen ins Leere fallen – er soll ein Mann werden, der hart im Nehmen ist.
Was der Vater nur als »Lektion fürs Leben« ansah, war für den Jungen eine Katastrophe. Äußerlich hatte sich der Junge zwar nicht verletzt, aber innerlich war etwas zerstört, was viele Jahre brauchte, um wieder zu heilen: Vertrauen. Noch als erwachsener Mann litt er unter dieser schmerzlichen Erfahrung.
Als dieser Mann zum Glauben an Jesus Christus kam, erlebte er, dass Gott ein Vater ist, der seine Arme nicht zurückzieht und sein Kind täuscht. Gott steht treu zu allem, was er in seinem Wort, der Bibel, zugesagt hat. Er hält uns in Situationen, in denen wir den Boden unter den Füßen und jeglichen Halt zu verlieren scheinen. Wo andere Menschen uns allein lassen oder enttäuschen , wo niemand uns helfen kann und wir einfach hilflos sind, können wir erleben, dass Gottes Hilfe uns im Leben trägt. Ganz egal, was uns das Leben schwer und den Alltag zur Last macht – Gott ist da, er hat es versprochen. Seine Treue ist felsenfest, seine Arme sind »ewige Arme«. Hier können wir leben und sterben, hier ist ein Platz für die Ewigkeit. Mirko Merten