Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon [Besitz] gleichzeitig dienen. … Wer von euch kann sich denn durch Sorgen das Leben auch nur um einen Tag verlängern?
Matthäus 6,24-27
Nach unserer Hochzeit waren meine Frau und ich lange mit dem Auspacken der Geschenke beschäftigt. Wir wurden so überreich beschenkt, dass wir am Ende sogar noch ein dickes Plus zu verbuchen hatten. Das fühlt sich dann erst einmal gut an, nach dem Motto: »Finanziell sind wir erst einmal auf der sicheren Seite.«
Doch im gleichen Moment kamen auch Fragen auf: »Ist das wirklich genug Geld? Was ist, wenn es eines Tages aufgebraucht ist?« Solche Gedanken verweisen uns auf das, was Jesus bereits vor 2000 Jahren zeigte: Es gibt nie genug Geld, damit wir uns sicher fühlen. Als Menschen machen wir uns ständig Sorgen um unsere Sicherheit. Deshalb ist auch nie der richtige Zeitpunkt da, um dankbar zu sein oder aus Dankbarkeit seinen Besitz mit anderen zu teilen und das Empfangene weiterzugeben. Jesus warnt uns auch nicht davor, etwas zu besitzen. Aber er zeigt uns, dass wir »durch Sorgen« die wahre Freude und Dankbarkeit in unserem Leben verpassen. Solche uns belastenden Gedanken entstehen daraus, wenn wir in der Vermehrung unseres Besitzes unsere Sicherheit, unsere Zufriedenheit und unser Glück suchen.
Der richtige Zeitpunkt fehlt nicht nur oftmals beim Danken, sondern auch dann, wenn es um den Glauben geht. »Ich werde mich vielleicht später im Leben mit Gott beschäftigen. Aber nicht jetzt, ich habe noch viel vor.« Das Muster ist dasselbe wie beim Ansparen von Geld: Der richtige Zeitpunkt, um dankbar zu sein, wird nie kommen. Stattdessen suchen wir unseren Lebenssinn und unseren Halt in anderen Dingen, denen wir unsere Zeit und Kraft zur Verfügung stellen. Doch wenn wir nie die Entscheidung treffen, unser Leben in Gottes Hand zu geben und dadurch anderen eine Hilfe zu sein, dann wird zuletzt uns selbst nicht mehr zu helfen sein.
Joel Höfflin