Letzte Worte berühmter Persönlichkeiten werden immer als etwas Besonderes angesehen. Einige sind so berühmt geworden, dass sie zur Allgemeinbildung gehören. Von Caesars Ausspruch »Auch du, mein Sohn Brutus?« und Goethes Bitte nach »mehr Licht« hört man schon in der Schule. Um manche letzten Worte ranken sich Mythen und Legenden, und nicht selten lauert die Welt auf vermeintlich letzte Worte prominenter Personen. Viele der überlieferten letzten Worte sind erstaunlich bedeutungslos, andere erschreckend verzweifelt. Der britische Philosoph Hobbes zum Beispiel sprach vom »Sprung ins Finstere«, der vor ihm läge. Andere wiederum sind bemerkenswert hoffnungsvoll. Pastor Dietrich Bonhoeffer, der kurz vor Kriegsende von Nationalsozialisten hingerichtet wurde, sagte: »Das ist das Ende. Für mich der Beginn des Lebens.«
Doch die bekanntesten letzten Worte sind in der Bibel festgehalten. Es sind die Worte von Jesus Christus, der, als »König der Juden« verspottet, unter den Augen der schaulustigen Leute qualvoll hingerichtet wurde. Die letzten sieben Aussprüche dieses besonderen Königs wurden unter größten Schmerzen geäußert und sind doch auf besondere Weise majestätisch, kraftvoll und trostreich. Sieben Worte, die sich lohnen, genauer untersucht zu werden. Daher soll in der nächsten Woche an jedem Tag einer dieser Aussprüche behandelt werden.
Schon damals erregten diese letzten Worte Aufsehen. Der Hauptmann des römischen Exekutionskommandos, der die Hinrichtung überwachte und mitverfolgte, war zutiefst erschüttert, als er sah und hörte, wie Jesus starb. Dieser Tod war so außergewöhnlich, dass der Soldat schlussfolgerte: »Wirklich, dieser Mensch war Gottes Sohn!«
William Kaal