Kennen Sie auch solche Leute, deren ganzes Denken von Selbstmitleid oder Rachegelüsten erfüllt ist? Jeden möchten sie zum Komplizen ihrer Gefühle machen und versuchen deshalb immer wieder das Gespräch auf ihr Problem zu lenken. Passen wir nicht auf, so werden wir in die Sache hineingezogen, und dann ist es einerlei, ob wir »pro« oder »contra« sind. Auch unser Denken wird durch dies alles belastet und in Richtungen gelenkt, die den Unfrieden fördern und durch die wir verunreinigt werden, wie unser Textwort sagt. Das heißt, wir versündigen uns.
Außerdem fordert uns der Tagesvers auf, gut aufzupassen, dass in uns selbst nicht so etwas wächst. Anlässe dazu mag es massenweise geben. Sie sind der Boden, in dem solche Bitterkeit Wurzeln schlagen kann. Für den Boden können wir meistens nichts; aber nun kommt es darauf an, bösen, trotzigen und unversöhnlichen Gedanken nicht zu erlauben, Wurzeln zu schlagen.
Wie macht man das? Die Bibel sagt, wir sollen den Frieden gegen jedermann nachstreben. Will das nicht mehr gelingen, weil wir uns zu sehr verletzt fühlen, wird es höchste Zeit, den um Hilfe anzurufen, der uns nicht nur ein ruhiges Herz geben kann, sondern es sogar versprochen hat.
Hermann Grabe