Vor ein paar Tagen erzählte ich einer jungen Frau, dass meine schon erwachsenen Kinder mitten in den Karnevalstrubel nach Köln gefahren waren. Als sie mich missbilligend ansah, fügte ich hinzu, dass sie dort Flyer verteilen wollten, um die Menschen davon abzuhalten, Dinge zu treiben, die ihnen später einmal leidtun würden.
Das gefiel ihr schon weit besser, und sie erzählte mir, dass sie aus einem frommen Zuhause stammte. Sie wusste, was in der Bibel steht; sie hatte viele Predigten gehört, und sie kannte daher den Weg zum Himmel ganz genau, und auch, wie man in die Hölle kommt. Trotzdem war sie zu einer Love-Parade nach Duisburg gereist, um einmal richtig Spaß zu haben.
Dort wurde ihr von einem Unbekannten ein Blättchen überreicht mit der dicken Überschrift: »Denk an deine Zukunft!« Aber das steckte sie nur in die Tasche. Davon wollte sie sich an diesem Tag nicht aufhalten lassen. Sie hatte sich fest entschlossen, alles mitzumachen, was es mitzumachen gab.
Doch dann hatte Gott selbst ihren Weg gestoppt. Sie war mitten in der großen Menge, als die Panik ausbrach, der damals viele zum Opfer fielen. Sie selbst entkam. Sicher hatten ihre Eltern viel für sie gebetet.
Für sie selbst aber reichte dieser Schreck, umzukehren und nicht länger auf dem Weg weiterzulaufen, der von Gott wegführte. Für sie war es glücklicherweise noch nicht zu spät, an ihre Zukunft zu denken; denn es greift ja viel zu kurz, wenn wir unsere Zukunft nur hier auf dieser Erde vermuten und von ihr das große Glück erhoffen. Uns Menschen hat Gott ewige Existenz verliehen. Da kommt es aber entscheidend darauf an, wo man diese Ewigkeit zubringt. Darum: »Denk an deine Zukunft!« Anna Schulz