Es ist schon mehr als vierzig Jahre her. Ich fuhr damals täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit und kam dabei an mehreren Litfaßsäulen vorbei. Eines Tages fiel mir ein Plakat auf einer dieser Säulen besonders auf. Es warb nicht für ein Produkt oder ein Unternehmen, sondern enthielt ein Bibelwort – den oben zitierten Tagesvers. Ich hielt mich damals zwar auch für einen Christen, aber eine persönliche Beziehung zu Gott hatte ich nicht. Doch dieses Wort machte mich nachdenklich. Stilles, aber bewusstes Vertrauen auf Gott, der auch mir hilft – das kannte ich nicht und überlegte, wie man wohl dahin kommen könne.
Durch Gottes Führung und Gnade kam ich nach einigen Jahren zur bewussten Lebensübergabe an Jesus Christus, den Sohn Gottes. Seitdem vertraue auch ich Gott jeden Tag neu, dass er mich führt und mir hilft, wie es für mich am besten ist. Zwar bin ich auch weiterhin für mein Tun und Lassen verantwortlich und muss die anstehenden Entscheidungen selbst treffen. Doch bin ich dabei nicht auf mich allein gestellt, sondern kann mit der Führung und Hilfe Gottes rechnen. Und gerade bei den Umständen, die ich nicht beeinflussen kann, erfahre ich oft, wie Gott sich um mich kümmert.
Seit ich mit Jesus Christus lebe, lese ich Gottes Worte nicht mehr nur auf Plakaten, sondern jeden Tag in meiner Bibel. Und immer noch berühren mich dabei bestimmte Aussagen besonders. Nicht alles erfreut mich auf Anhieb, doch ist es stets das Beste, wenn ich es ernst nehme. So warnt mich Gottes Wort häufig vor falschem Verhalten, das mir und anderen schaden würde. Vor allem aber zeigt es mir Gottes Größe, Allmacht und Liebe sowie das, was er im Himmel für mich bereit hält. Otto Willenbrecht