Weihnachten wird auch als »heilige (d. h. geweihte) Nacht« bezeichnet. Solche »geweihten Nächte« ereignen sich, wo Gott den Menschen begegnet, aber das geschah nicht nur zu Weihnachten.
Im Johannesevangelium wird uns so eine »geweihte oder heilige Nacht« geschildert. Eines Nachts kam ein führender jüdischer Theologe zu Jesus. Der Sohn Gottes nahm sich Zeit für ihn. Jenen Theologen trieb die grundlegende Frage um, wie man eine für ewig bestehende Beziehung zu Gott aufbauen könnte. Ihm war klar, dass Jesus als Lehrer mit göttlicher Vollmacht gekommen war. Wenn überhaupt, konnte nur er darauf eine gültige Antwort geben.
Jesus teilte ihm mit, dass jeder von Neuem geboren werden muss, der zu Gott kommen will. Nikodemus, so der Name des Theologen, verstand das nicht und entgegnete: »Ich kann doch nicht zum zweiten Mal in den Leib meiner Mutter hineingehen.« Doch Jesus machte ihm klar, dass es sich nicht um eine erneute natürliche Geburt handelt, sondern um eine geistliche Neugeburt. Diese kann nur von Gott geschenkt werden. Weil Nikodemus immer noch nichts begriff, erzählte ihm Jesus von der bronzenen Schlange aus dem Alten Testament. Damals waren die Menschen gegen Gott ungehorsam gewesen. Daraufhin schickte Gott »feurige« Schlangen, deren Biss tödlich war. Auf das Gebet von Mose gab Gott ihm die Anweisung: »Mache eine Schlange aus Bronze, befestige sie an einem Stamm und stelle sie auf. Jeder, der diese Schlange anschaut, wird am Leben bleiben.«
Das ist ein Bild für den Glauben an Christus, der auch an einem Holz hing, um unsere Schuld zu sühnen. Wer an dieses Opfer Christi – auch für die eigenen Sünden – glaubt, der bekommt von Gott neues ewiges Leben geschenkt.
Waltraud Baumann