Mit donnernden Triebwerken hob die britische Boeing 707 von der Startbahn des Flughafens Tokio ab. Ihr Ziel war London, über Hongkong, Kalkutta, Rom und Frankfurt. Es war ein klarer, sonniger Tag. Die Maschine zog eine Schleife und nahm Kurs auf Hongkong. Bald konnte man Japans berühmten Berg sehen, den Fudschijama. Da kam dem Piloten der Gedanke, den Berg zu umfliegen, um seinen Fluggästen etwas Besonderes zu bieten. Er verließ den festgelegten Kurs und ging auf Sichtflug über.
Beim Sichtflug verlässt sich der Flugkapitän auf seine Wahrnehmung. Der Berg war ein imposanter Anblick. Aber was der Pilot nicht sehen konnte, waren die Böen und Fallwinde, die um den Fudschijama tobten. Ihnen war das Flugzeug nicht gewachsen. Die Boeing zerbrach; alle Insassen fanden den Tod. Ein faszinierendes Erlebnis endete als Katastrophe, weil der Pilot einem inneren Impuls gefolgt war.
Wie viele Menschen führen ihr Leben nach dem »Sichtflugverfahren«. Sie verlassen sich ausschließlich auf ihre fünf Sinne und ihre Fähigkeiten. Das mag eine Zeit lang klappen, aber irgendwann bereiten die Turbulenzen des Lebens ernsthafte Probleme. Wenn die Bibel uns sagt, dass unser Verstand verfinstert ist, dann sind die Voraussetzungen für einen selbstbestimmten Lebenskurs nicht besonders gut. Nicht selten entpuppt sich ein »Sichtflug« als »Blindflug«. Müssen wir erst eine Bruchlandung oder einen Absturz erleben? Nur mit Gott bekommt unser Leben Richtung, Sicherheit und Sinn. Nur unser Schöpfer hat den Durch- und Überblick. Sein Wort will uns leiten - wie ein Radarleitstrahl. Lassen Sie Gott »ran«, dann gilt Psalm 32,8 auch für Sie. Johann Fay