Die Wurzel ist das verborgene Leben der Pflanzen. Über die Wurzeln nimmt die Pflanze die nötige Nahrung auf – Wasser und Mineralstoffe, die für das Leben der Pflanze wichtig sind. Die Wurzeln sichern so den Bestand und die Gesundheit der Pflanze. Die schönen Blüten oder Früchte, die an den sichtbaren Teilen der Pflanze wahrgenommen werden, sind letztlich das Ergebnis der Wurzeln.
Außerdem sind die Wurzeln dafür verantwortlich, dass die Pflanze fest im Boden verankert ist. So kann die Pflanze allen Stürmen trotzen. Wurzeln müssen sich tief ins Erdreich eingraben, um die Pflanze fest zu verankern. Fichten, die nur flache Wurzeln haben, sind im Sturm oftmals nicht standhaft und fallen leicht um. Nach heftigen Stürmen kann man ganze Waldstreifen mit entwurzelten Bäumen finden.
Dieses Bild aus der Natur greift die Bibel auf, um uns etwas Grundlegendes zu lehren. Auch wir Menschen brauchen feste und tiefe Wurzeln. Eine Wurzel, die uns nährt, damit wir seelisch gesund sind, und die uns fest macht, damit wir in den Stürmen des Lebens bestehen. Wir brauchen ein verborgenes, inneres Leben. Damit ist die Beziehung zu Gott gemeint. Gott kennen, ihn achten und ihm folgen führt zu rechtem Handeln und bewahrt vor ungerechtem Tun. Das wäre eine schöne Frucht, die man nach außen erkennen kann. Die Beziehung zu Gott gibt dem Leben aber auch Halt und Stabilität. Die brauchen wir, um für die Widrigkeiten des Lebens gerüstet zu sein.
Das führt zur Schlussfolgerung, dass wir am meisten darauf achten müssen, ob wir eine lebendige Beziehung zu Gott haben und das verborgene Leben mit Gott pflegen. Dann müssen wir uns über das, was nach außen sichtbar wird, keine Sorgen machen. Manfred Herbst