Ich liebe meine Familie. Sie steht für mich im Mittelpunkt meines Lebens. Das bedeutet, dass ich für sie nur das Beste will. Aber was bedeutet »das Beste«? Dass es allen immer gut geht und sie vor Unannehmlichkeiten oder Sorgen bewahrt werden?
Gott liebt alle Menschen. Aber beschränkt sich diese Liebe Gottes darauf, dass wir sorgenfrei durchs Leben gehen, wir erfolgreich sind und gesund bleiben? Wäre dies so, würde sich alles nur um uns selbst drehen. Aber das will Gott nicht. Er will von uns selbst auf sich lenken. Gottes Liebe will in einem jeden von uns erreichen, dass wir auf ihn blicken, denn Gott steht im Mittelpunkt, und nicht wir Menschen. Wenn Gott Menschen seine Herrlichkeit erkennen lässt, dann ist dies ein Akt unaussprechlicher Liebe und Güte, denn er will uns mehr als nur dieses Leben schenken.
Lazarus, Maria und Martha waren gute Freunde von Jesus. Als Jesus hörte, dass Lazarus todkrank war, ging er nicht sofort zu ihnen. Er ließ zu, dass Lazarus starb und Maria und Martha in unsäglichem Leid trauerten. Jesus ließ zu, dass ein Freund starb und seine beiden Schwestern darüber völlig verzweifelt waren, obwohl er sie liebte. Jesus ging erst dann zu ihnen. Die Bibel berichtet, dass er Lazarus aus den Toten auferweckte, damit die Dabeistehenden Gottes Macht erkennen sollten. Jesus hatte ihnen in seiner Liebe nicht den Schmerz, das Leid und das Erlebnis des Todes genommen, er wollte ihnen die unbegrenzten Möglichkeiten Gottes aufzeigen und sie auf sein eigenes Sterben vorbereiten. Auch dort würde sich Gottes Macht über den Tod erweisen, denn auch Jesus würde auferstehen. Jesus wollte zeigen: So ist Gott! Er überlässt die, die an ihn glauben, nicht dem Tod. Das ist Liebe! Lazarus, Maria und Martha hatten diese »Lektion« verstanden.
Axel Schneider