Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.
Matthäus 5,13
Als Küchenchef des besten Restaurants der Stadt besorgte ein Starkoch besondere Gemüsesorten, erlesene Fleischware und teure Weine; für seine exquisiten Gerichte musste alles stimmen. Und es passte immer. Bis eines Sonntagabends ein Küchenhelfer erschrocken bemerkte: »Chef, das Salz ist aus!« Und wirklich: Das eigentlich stets verfügbare Grundgewürz war verbraucht. Dies führte an jenem Abend zu einer kleinen Katastrophe, denn so sehr der erfahrene Spitzenkoch auch versuchte, das fehlende Salz durch andere Gewürze, Kräuter und Extrakte zu ersetzen, war er doch zutiefst unzufrieden mit dem Ergebnis: Alle Gerichte schmeckten schlechter als sonst.
Was wollte Jesus seinen Jüngern verdeutlichen, als er sie als das »Salz der Erde« bezeichnete? Wohl einerseits, dass sie die gewisse notwendige Würze der Gesellschaft mit dem rechten Wort zur rechten Zeit sein würden, der notwendige Gegenwind zum Mainstream. Zudem war Salz zur damaligen Zeit sehr kostbar, denn das »weiße Gold« war lange vor den Kühlschränken das wichtigste Konservierungsmittel. Jesu Worte waren also auch eine Wertschätzung. Zugleich aber auch eine Warnung, denn wenn Salz weder würzen noch vor dem Verderben bewahren konnte, dann hatte es seine Berechtigung verloren.
Menschen, die sich Christen nennen, aber mit Jesus Christus eigentlich nichts zu tun haben, sind wie schales Salz, das nicht würzt. Sie sind für Gottes Reich untauglich. Es geht nicht darum, ob »Salz« auf dem Streuer draufsteht. Sondern, ob die weiße Substanz tatsächlich die typischen Eigenschaften von Salz aufweist. Genauso kommt es nicht darauf an, ob wir formal Christen sind. Sondern, ob unser Leben beweist, dass wir anders sind als unsere Umgebung, weil wir zu Jesus Christus gehören.
Daniela Bernhard