Der HERR sprach zu Abram: Verlass dein Land und deine Verwandtschaft und deines Vaters Haus und ziehe in das Land, das ich dir zeigen werde.
1. Mose 12,1
Abraham, der hier noch Abram heißt, hatte sicher ein gutes Leben in seiner Heimatstadt Ur am Euphrat; er wird wenig Veränderungsdruck verspürt haben. Da trifft ihn urplötzlich die Aufforderung Gottes, seine Heimat und Familie zu verlassen und in ein fernes, unbekanntes Land zu ziehen. Warum sollte er dieser Aufforderung nachkommen?
Dieser Ruf steht nicht allein. Gott verbindet damit eine unglaubliche Zusage (1. Mose 12,2-3): »Denn ich will dich zu einem großen Volk machen und will dich segnen und deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will die segnen, die dich segnen, und wer dich verflucht, den will ich verfluchen; und in dir sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.« Nun war es an Abram, sich zu entscheiden: Soll ich wirklich mein Leben auf diese Karte setzen? Ist Gottes Zusage verlässlich? Ist seine Aufforderung vielleicht metaphorisch zu verstehen – nach dem Motto: Bleib, wo du bist, aber distanziere dich innerlich von deinem sozialen Umfeld?
Abrams Reaktion war, Gott beim Wort zu nehmen. Tatsächlich verließ er sein altes Leben buchstäblich und wechselte in eine neue Existenz! Von nun an ging er seinen Weg gemeinsam mit Gott. Er kannte das Land noch nicht, in dem er ankommen würde; aber er vertraute Gott, dass dieser sein Versprechen halten würde. Dieses Vertrauen wurde nicht enttäuscht.
Heute bietet uns Jesus Christus auch etwas Unglaubliches an: ewiges Leben und eine lebendige Beziehung zu Gott. Dieses Angebot ist allerdings daran gebunden, dass auch wir unsere Existenz wechseln: weg von unserer scheinbaren Unabhängigkeit hin zur Abhängigkeit der Nachfolge Jesu. Wenn wir das unmissverständlich tun, finden wir endlich Ruhe für unsere Seele!
Markus Majonica