Am Logo des Christentums – dem Kreuz – scheiden sich im wahrsten Sinne des Wortes die Geister. Wie viel wurde versucht, die Rede vom Blut Jesu aus den Predigten herauszustreichen. Paulus spricht in 1. Korinther 1,18 von der Torheit des Kreuzes. Bereits vor 2000 Jahren passte dieses »Folterwerkzeug« nicht in das religiöse Verständnis der meisten, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Wir können über Gott diskutieren, meditieren, spekulieren, philosophieren – aber massive Entrüstung erhebt sich, wenn das Kreuz in den Mittelpunkt christlicher Verkündigung gerückt wird. In Gesprächen auf der Straße merke ich immer wieder: Der persönliche Bezug oder die Wahrheit über das Kreuz wird abgelehnt. Man meint, die Bibel nicht so wörtlich nehmen, sondern ihre meditativen und ethisch-moralischen Seiten hervorheben zu müssen. Tagespolitik wird mit der Bibel betrieben. Politiker streuen gedankenlos biblische Aussagen als Wortfetzen in ihre Reden ein. Produktwerbung in allen Bereichen von der Auto- bis hin zur Zigarettenindustrie bedient sich biblischer Aussagen. Auf vielen Gebieten unseres Lebens begegnen wir der Verzerrung bis hin zum Lächerlichmachen des Wortes Gottes.
Und das Ergebnis? Den Menschen sind die Heilsgedanken Gottes und sein Sohn Jesus Christus fremd geworden. Und dabei ist es doch die »Gute Botschaft«, die wir alle brauchen. Am Kreuz können wir aufatmen. Darum rückt Paulus den Gekreuzigten in 2. Korinther 5,19 in den Mittelpunkt biblischer Verkündigung: »Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selbst!« Und hier geht es jetzt nicht ums Für-wahr-Halten, sondern um persönlichen Glauben! Rudolf Gerhardt