»Wie? Du schläfst? Steh auf und rufe deinen Gott an!«
Was war passiert? Das Schiff befand sich in Seenot. Das Unwetter war sehr heftig. Das Schiff drohte auseinanderzubrechen. Von der Schiffsladung trennte man sich. Die Gefahr des Sinkens wurde dadurch verringert. Der gewaltige Sturm machte den Seeleuten große Angst. Jeder schrie in seiner Todesangst zu seinem Gott um Hilfe. Aber einer fehlte. Jona, der Prophet, lag im unteren Deck und schlief fest. Das war für den Kapitän unbegreiflich. Wie kann ein Mensch bei solchem Unwetter schlafen? Der Kapitän selbst ging zu Jona ins untere Deck und fragte: »Wie? Du schläfst? Steh auf und rufe deinen Gott an! Vielleicht besinnt sich dein Gott auf uns, dass wir nicht umkommen.«
Not lehrt beten. Das zeigt sich immer wieder, wenn wir uns in Lebensgefahr befinden. Wie kam es, dass Jona in dieser misslichen Lage überhaupt schlafen konnte? Er hatte ja praktisch selbst das Unglück verschuldet, weil er vor Gott auf der Flucht war und ihn damit zum Handeln herausforderte.
Schlaf angesichts lebensbedrohlicher Not ist lebensgefährlich. Viele Menschen sind wie Jona auf der Flucht vor Gott. Sie fragen nicht nach ihm und seinen Geboten. Was in der Bibel steht, interessiert sie nicht. Das Leben genießen und nichts verpassen, ist ihre Lebensmaxime.Sie meinen, man müsse doch nicht alles so genau nehmen. Wie Jona merken sie nicht, wie ihr Lebensschiff zu sinken droht; sie »schlafen« fest und sind unbeeindruckt von der bedenklichen Lage, in der sie sich befinden.
Aufwachen ist das Gebot der Stunde! Der Kontakt zu Gott, dem Schöpfer, kann wieder hergestellt werden: zu Gott umkehren und auf ihn hören! Das geschieht im Gebet, im Lesen und Befolgen der Bibel. Detlef Kranzmann