... denn einsam und elend bin ich.
Psalm 25,16
So war ein Artikel in einem bekannten Wochenmagazin überschrieben. Im Text hieß es dann: »Die weiße Spitze ihres Kleides so fein, ihr Gesicht so schön. Die Kulisse der alten japanischen Kaiserstadt Ky?to so malerisch. Tomoe Sawano schwelgt in der Erinnerung. ›Es war ein magischer Moment. Als ich perfekt geschminkt vor der Fotografin stand, kamen mir die Tränen‹, sagt die 39-jährige Japanerin. Es sei einer der schönsten Tage ihres Lebens gewesen. Es war der Tag, an dem sie heiratete.« Alles war perfekt, nur eines fehlte: der Mann. Sawano feierte ohne Bräutigam, seit Jahren lebt sie allein. Ein Anbieter von Single-Hochzeiten machte den Traum in Weiß trotzdem wahr - für 2100 Euro. Gegen Aufpreis hätte sie sogar einen Kurzzeit-Bräutigam aus einem Modelkatalog wählen können. In japanischen Restaurants werden Stofftiere als Tischnachbarn angeboten, sodass niemand allein sitzen muss. Und es gibt es Mietmütter, die z.B. putzen und das Frühstück servieren, oder »beste Freundinnen«, die mit einem das Hobby teilen und zum Geburtstag gratulieren. Die Post lässt gegen Gebühr bei allein lebenden Rentnern klingeln; der Postbote erkundigt sich dann nach der Gesundheit und wünscht einen schönen Tag.
Ist Einsamkeit für uns ein Thema? Kennen wir einsame Menschen - oder sind wir selbst einsam? Für alle Einsamen gibt es eine gute Nachricht: Gott nimmt sich der Einsamen an. In der Bibel steht: »Ein Vater der Waisen und ein Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung. Gott lässt Einsame in einem Haus wohnen« (Psalm 68,6-7). Sicherlich braucht jeder auch ein menschliches Gegenüber, aber dass Gemeinschaft mit Gott möglich ist, das toppt wirklich alles. Jesus Christus hat den Weg zum Vater frei gemacht, weil er unsere Sünde - den Grund für unsere Trennung von Gott - beseitigt hat.
Martin Reitz