Namibia in Afrika ist ein trockenes Land. Weite Flächen sind von Buschsteppe überzogen. Den ganzen Südwinter lang fällt kein Regen. Alles Gras ist verdorrt, die Büsche sind dürr und die wenigen Bäume erscheinen in einem matten, staubigen Grün. Die wild lebenden Tiere sind ständig auf der Suche nach Nahrung und müssen sich mit trockener und karger Kost zufrieden geben. Durch das lange Hungern sind die Tiere dürr und abgemagert.
Und dann kommt der Regen, erst wenig, dann immer ergiebiger. Wenige Tage später fängt alles an auszutreiben. Aus den braunen, trockenen Grasbüscheln sprossen frische, grüne Triebe auf. Die trockenen Büsche treiben neu aus und überziehen sich mit einem jungen Grün. Innerhalb weniger Tage ist aus einem grau-braunen Land eine strahlend grüne Landschaft geworden. Alle Tiere des Buschlandes genießen die saftigen Triebe. Endlich gibt es wieder frische Nahrung. Nun hat das Hungern ein Ende, jeder kann reichlich fressen und sein Fettdepot wieder aufbauen.
Alles Leben hat auf Nahrung gewartet. Gott gibt es zu seiner, zur rechten Zeit. Er gibt den Regen. Er lässt es wieder wachsen. In seiner Weisheit hat er den Rhythmus der Jahreszeiten, den Wechsel von Trockenheit und Regen festgelegt.
Auch wir Menschen sind von dieser Gabe Gottes abhängig. Wir sagen, der Landwirt produziert Lebensmittel, und meinen die viele Arbeit, die er damit hat. Das Wachstum kann er nicht machen, das kommt von Gott. Aber uns Menschen will Gott noch mehr geben. Auch unsere Seele soll gesättigt und für ewig bei ihm seelig werden.
Bernhard Volkmann