Es ist ja durchaus üblich, dass geleistete Arbeit anerkannt wird. Fleißige und tüchtige Leute sollen es merken, dass ihre Arbeit gesehen, beurteilt und auch anerkannt wird. In der Wirtschaft gibt es dafür manchmal sogar eine Leistungsprämie oder ein Diplom. Man selbst erinnert sich gern an vollbrachte Leistungen. Und es spornt an, weitere Erfolge anzustreben.
Was in der Wirtschaft zum Normalfall zählen mag, ist in der christlichen Gemeinde gar nicht selbstverständlich. Da kann es vorkommen, dass sich der Pfarrer oder ein Ältester der Gemeinde wirklich müht, allen Bedürfnissen seiner ihm anvertrauen Gemeindemitglieder gerecht zu worden. Er predigt im Gottesdienst, macht Besuche bei Alten, Kranken und sonstigen Hilfsbedürftigen und ist als Seelsorger oft besonders gefordert, mit Einfühlsamkeit und gutem Rat das in ihn gesetzte Vertrauen nicht zu enttäuschen. Aber Anerkennung dafür zu erhalten, kann er meist nicht erwarten. Wer sieht schon die oft im Verborgenen geschehenen Dienste?
Ganz schlimm wird’s, wenn bei diesen Diensten gar noch auf Fehlverhalten der Besuchten hingewiesen wird, wenn auf Sünde angesprochen und wenn jemand geraten wird, von einem verkehrten Weg umzukehren! »Im Herrn« vorstehen, das heißt, im Auftrag Gottes dessen Beurteilung weiterzugeben. Dabei ist es so nötig, dass es einen Mitarbeiter in der Gemeinde gibt, der solche Aufgabe auf sich nimmt!
Wie wär’s, wenn wir Leser dieser Kalenderseite auch zu denen gehören möchten, die entweder den Dienst für Gott wahrnehmen oder die Arbeit anderer anerkennen wollten? Wir sind mit dem Lob viel zu sparsam, so als fürchteten wir, der Gelobte könnte zu stolz werden! Eberhard Liebald