Im Jahre 1972 erfüllte sich für den amerikanischen Staatsbürger Eugene Cernan ein Lebenstraum. Über 9 lange Jahre hinweg hatte er sich einer äußerst harten, anspruchsvollen Ausbildung unterzogen, um einmal zum Mond reisen zu können. Schließlich wurde dieser Traum wahr. Der Flug funktionierte ohne Komplikationen, auch die Rückkehr erfolgte im geplanten Zeitrahmen. Nach der Landung wollten natürlich unzählige Radio- und Fernsehjournalisten einen Bericht über die von ihm erlebten Ereignisse haben.
Kürzlich formulierte er eine Aussage, die mich etwas ins Nachdenken brachte. Er wurde aufgefordert, noch einmal das Außergewöhnlichste an seiner Weltraum-Reise zu beschreiben. Darauf schrieb er, das Herausragende seiner Mondreise sei einfach gewesen, einmal so in die Nähe Gottes reisen zu können.
Damit offenbarte er eine Denkweise, die sich viele Menschen zu eigen gemacht haben. Nämlich die Vorstellung, dass Gott ein weit entferntes Wesen ist; welches sich in einen großen Abstand zu dieser Erde und den darauf wohnenden Menschen befindet; ein Wesen, welches sich von dieser Welt distanziert hat, und sich nun irgendwo »hinter dem Mond« aufhält. Wie heißt es nicht schon in Schillers »Ode an die Freude«: »Brüder überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen!«?
Die Bibel stellt uns Gott auf eine ganz andere Weise vor. Sie sagt, dass sich Gott in der unmittelbaren Nähe eines jeden Menschen befindet; dass er sich nicht zurückgezogen hat, sondern jedem von uns nah ist, und einem jeden Menschen ein persönliches Gegenüber sein möchte. Stefan Nietzke