Ein Termin in einer Arztpraxis. Ein neues Gesicht fällt mir auf, ein ernstes, bedrücktes. Wir kommen ins Gespräch. Sie erzählt, dass sie etliche Monate eine Auszeit hatte und zu Hause war. Ich vermute spontan eine »Babypause«. Sie schaut mich an und beginnt zu reden. Sie hat ihr Kind nicht geboren, sondern abgetrieben. Es war ein Mädchen, sie konnte es schon spüren. Sie kann den Tag nicht vergessen, es quält sie. Dann die Anklage: »Warum hat Gott mich nicht zurückgehalten?« Ich nehme sie in die Arme und erzähle ihr von dem Gott, der sie kennt und liebt, der seinen Sohn für sündige Menschen auf die Erde gesandt hat, der ihre Last wegnehmen und ihr vergeben will.
Mit der Verschmelzung von menschlicher Ei- und Samenzelle beginnt ein großartiger Schöpfungsakt Gottes. Ein einmaliger, einzigartiger Mensch wächst heran. Geschlecht, Aussehen wie z.B. Haarfarbe, Augenfarbe, Körpergröße, aber auch Begabungen und das Temperament sind festgelegt. Das kleine Herzchen beginnt bald zu schlagen. Doch jeden Tag werden in Deutschland einige Hundert dieser pochenden kleinen Herzen willkürlich gestoppt, getötet. Kaum jemand nimmt etwas davon wahr. Doch die Frauen müssen irgendwie mit diesem Erlebnis fertig werden. Nicht selten wird Alkohol konsumiert, werden Beruhigungsmittel geschluckt, und manche denken an Suizid. Doch das sind keine Lösungen für Schuld und Not. Gott wartet auf die »Mühseligen und Beladenen«, er lädt sie ein, um ihnen echte Heilung der Seele und tiefen Herzensfrieden zu schenken. Der Weg dahin heißt: Jesus Christus. Er hat die Sünden aller gesühnt, die ihn als ihren Retter annehmen. Veronika Nietzke