Wissen Sie eigentlich, was andere über Sie wissen? Ich spreche nicht von Ihren Nachbarn, die Sie beim Einkaufen im Supermarkt treffen. Über 50 Millionen Deutsche nutzen das Internet. Sie kaufen ein, kommunizieren, informieren sich, spielen, arbeiten - alles online. Und keiner schaut Ihnen am Computer über die Schulter. Keiner?
Neulich habe ich in einem Online-Shop nach einem Rucksack gesucht. Nichts Passendes dabei. Shop-Fenster geschlossen, aber von da an verfolgten mich die Rucksäcke Klick für Klick. Von jeder Internetseite blinkte aus einem Werbebanner ein Rucksack. Ich öffnete das Profil meines sozialen Netzwerks - »Markenrucksäcke günstig«. In meinem E-Mail-Postfach eine ungelesene Nachricht: »Lieber Kunde, Sie haben den Bestellvorgang abgebrochen. Können Sie uns mitteilen, was wir in Zukunft besser machen können? Vielleicht interessiert Sie auch unser neues Rucksackmodell ›Backpacker'?« Die Werbewirtschaft, Regierungen, Kriminelle - sie alle wollen wissen, was Ihnen wichtig ist, was Sie suchen, was Sie so machen. Jeder Klick kann analysiert werden, wie lange Sie was auf welcher Seite angeschaut haben, wonach Sie gesucht haben. Und jeder kann das für seine Zwecke nutzen.
Gottes Augen durchlaufen die ganze Erde (2. Chronik 16,9). Gott sieht nicht nur, welche Webseiten ich besuche, er hört nicht nur, was ich zu meinen Freunden sage, er kennt selbst die Gedanken meines Herzens - meine Wünsche, Beweggründe, meinen Hass und meine Ablehnung, und das was ich mag. Er weiß alles über mich - alles. Was macht Gott mit dieser Datenbank? Welches Profil hat er von mir? Was denkt Gott über mein Leben? Kann er sagen: »Gefällt mir!«? Johannes Elter