»Es strebt der Mensch, solang er lebt!«, sagt Goethe. Und wir bewundern die Zähigkeit und Hartnäckigkeit, mit der Menschen kämpfen, um ihr Ziel zu erreichen. Doch dann stehen wir vor einer Wand. Vorwärts? Unmöglich! Und zurück können wir auch nicht. Das würde den Absturz bedeuten. Wir sind beengt, sehen keinen gangbaren Weg, fühlen uns einsam, hilflos und sagen: »Ich bin am Ende, ich kann nicht mehr!«
4000 Männer, plus Frauen und Kinder wollte der Herr Jesus nicht einfach entlassen, sondern ihnen das Abendbrot geben. Die Jünger fühlten sich überfordert und sagten es ihm offen. Und das war gut. – Dieses Eingeständnis unserer eigenen Ohnmacht hört der Herr Jesus gern. Denn solange wir noch unabhängig von Gott mit unseren eigenen Möglichkeiten unser Leben gestalten, sind wir die Macher und Könner. Wir rühmen uns unserer Kraft und Fähigkeiten – vielleicht unbewusst. Gott will in seiner Liebe seinen Leuten die Augen für die wahren Kräfteverhältnisse öffnen. So führte er Israel an das Ufer des Schilfmeeres, wo es keinen Ausweg gab; die Feinde im Rücken, und vor ihnen das Wasser. Da das Volk zu Gott schrie, hörte er ihr Schreien und schaffte einen wunderbaren Weg. Großer Jubel brach in Israel aus – Gott zur Ehre.
Vielleicht sind Sie als Christ in ähnlicher Situation. Sie haben Sorgen um Ihre Kinder, Ihre Gesundheit, Ihren Beruf. Alle Versuche der Selbsthilfe haben nichts gebracht. Jetzt ist es Zeit, zum Herrn zu rufen. Doch gilt es, ihm zu vertrauen und still zu warten, bis er erhört und handelt. Dann werden Sie staunen, Gottes Wunder sehen und ihn preisen. Und wenn Sie Gott noch nicht kennen, nehmen Sie Ihre Situation als Hinweis, wie nötig Sie Gott haben. Siegfried Lambeck