Heute vor 50 Jahren wurde das Musical West Side Story von Arthur Laurents und Leonard Bernstein uraufgeführt. Ursprünglich sollte es wohl East Side Story heißen und die unglückliche Liebe zwischen einem jüdischen Mädchen und einem Italiener beschreiben und auf der Ostseite des Central Parks in Manhatten spielen. Damals zogen auf die Westseite des Parks viele Familien aus Mittelamerika, Schwarze, Mulatten und dunkelhäutige Spanier. Die Eingesessenen flohen vor ihnen, und bald war dort der größte Slum New Yorks entstanden mit vielerlei Gewalttätigkeiten. Daraufhin verlegte man die Handlung des Musicals auf die »West Side« und machte aus der Jüdin eine Puertoricanerin.
Man kann schnell erkennen: Die Probleme bleiben die gleichen, auch wenn die Menschen andere sind. Seit das Böse in der Welt regiert, sucht fast jeder seinen Vorteil - auch auf Kosten des Nachbarn. Dass es bei uns nocht nicht so schrecklich krass sichtbar wird wie in vielen Weltteilen, liegt an den Resten des christlichen Erbes in Europa, das wir aber leichtfertig verspielen in unseren Tagen.
Es ist, wie unser Tagesvers sagt: Jesus Christus kam auf diese Welt, um uns Menschen zu retten, und er fragte weder nach Rasse noch Geschlecht. Alle konnten seine Hilfe in Anspruch nehmen; denn alle sind als Ebenbild Gottes geschaffen worden.
Weil es auf der »West Side« dieser Welt so ruppig zugeht, ist es für uns wichtig, den einzigen Retter zu kennen. Das gilt nicht zuletzt auch für die Romeos und Julias von heute. Wenn beide Christus kennen und lieben, werden sie auch miteinander gut auskommen, einerlei wie hart das Leben sein mag.
Hermann Grabe