Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht; er tritt nicht ins Licht, damit sein Tun nicht aufgedeckt wird.
Johannes 3,20
Mit der Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Als ich in der Vorweihnachtszeit einen beleuchteten Weihnachtsstern für den Außenbereich mitbrachte, wollte ich meiner Frau damit eine Freude bereiten. Um sie zu überraschen, hängte ich den Stern unter unserem Carport auf. »Dort kommt er in der dunklen Jahreszeit gut zur Geltung«, so dachte ich. Doch als meine Frau das Geschenk entdeckte, hielt sich ihre Begeisterung in Grenzen: »Das Licht fällt genau dahin, wo die Mülltonnen und die Sachen für den Sperrmüll stehen!« So dauerte es nicht lange, bis der Leuchtstern einen neuen Platz im Obstbaum auf der anderen Seite des Hauses erhielt.
Bei der Befestigung der Dekoration an ihrem neuen Platz musste ich daran denken, dass wir uns in anderen Bereichen unseres Lebens ähnlich verhalten: Ins rechte Licht rücken wir gerne unsere Stärken. Wir sorgen für eine schöne Dekoration, indem wir von dem reden, was uns gut gelungen ist. Wir zeigen das, wofür wir Anerkennung bekommen. Dagegen verschweigen wir, wo wir uns falsch verhalten oder mit schlechten Angewohnheiten zu kämpfen haben. Diesen »Müll« unseres Lebens soll niemand sehen.
Doch Jesus Christus ermutigt uns, gerade unsere Fehler und Sünden in sein Licht zu stellen. Er kennt unsere Gedanken, Worte und Taten sowieso. Doch sein Ziel ist es nicht, uns durch sein Licht bloßzustellen. Vielmehr will er uns befreien. Statt die Sünden weiter zu verstecken, dürfen wir sie ihm bekennen. Er vergibt uns gerne, wenn wir ihn darum bitten. Gleichzeitig will er uns verändern. Über das Licht zur manchmal schmerzhaften Selbsterkenntnis hinaus gibt er uns auch Kraft zur Veränderung und zum Neuanfang. Weil er uns liebt, dürfen wir mutig in sein Licht treten.
Andreas Droese