Am Comersee, so berichtet Heinz Schäfer, steht auf einer Halbinsel die Villa Acronati, umgeben von einem prächtigen Garten.
Nachdem der Gärtner das schwere Tor aufgeschlossen hatte, fragte ihn der Besucher, wie lange er schon hier wohne. »Vierundzwanzig Jahre.« – »Und wie oft ist die Besitzerin in dieser Zeit hier gewesen?« – »Viermal.« – »Wann war sie das letzte Mal da?« – »Vor zwölf Jahren. Ich bin meistens allein hier, nur sehr selten kommt ein Besucher, der sich den Garten ansieht.« – »Sie halten ihn aber wunderschön in Ordnung. Ihre Herrin könnte morgen wiederkommen.«
Da reckte sich der alte Gärtner auf und sagte eifrig: »Ogni, Signore, ogni!« (Heute, mein Herr, heute!).
Sollten wir Christen nicht von diesem alten Gärtner lernen, und alle Zeit tatsächlich bereit sein, unseren Herrn Jesus Christus zu empfangen?
Wie peinlich wäre es doch, wenn er uns überraschte, während wir gar nicht mit ihm rechnen und etwas tun, was er durchaus nicht haben will! Da hilft es auch nichts, wenn wir lauthals im Gottesdienst Lieder von unserer Liebe zu Jesus singen. Der Herr Jesus achtet sehr darauf, ob unsere Worte mit unseren Taten übereinstimmen.
Wie froh wären wir andererseits, wenn er uns zur Begrüßung unseren Tagesvers zusprechen würde.
Hermann Grabe