Wenn ich morgens mit dem Hund gehe, denke ich über viele Dinge nach, z. B. über die Bibel. Manchmal will ich dann eine Bibelstelle nachlesen. Wenn ich keine Bibel dabeihabe, zücke ich mein Smartphone und rufe eine im Internet zugängliche Bibelübersetzung auf. Eines Morgens wollte ich es genauso machen - allerdings konnte der Browser die Seite nicht öffnen. Der Grund: »kein Netz«. Das verwunderte mich, denn eigentlich ist meine Wohnumgebung bestens abgedeckt. Später stellte sich heraus, dass ein flächendeckender Stromausfall für die zeitweise fehlende Verbindung verantwortlich war. Dieses Problem war schnell behoben.
Allerdings hat mir dieser kurze Moment der »Netzlosigkeit« etwas vor Augen geführt: Was wäre, wenn ich von jetzt auf gleich keinen Zugriff mehr auf die Bibel hätte? Was wäre, wenn Gott von jetzt auf gleich sein Reden in meinem Leben einstellte? Was wäre, wenn Gottes »Netz« für mich nicht mehr verfügbar wäre?
Der oben zitierte Bibelvers beschreibt eine solche Situation: Jesus Christus steht dem Fürsten Herodes gegenüber. Dieser freut sich, ihn zu sehen. Er hat viele Fragen, und vielleicht bewirkt dieser Jesus, von dem er schon so viel gehört hat, in seiner Gegenwart ein Wunder, irgendetwas Beeindruckendes. Er redet auf ihn ein, bedrängt ihn. Doch dieser Jesus, der zuvor stets freimütig mit Menschen im Gespräch war, sagt kein Wort mehr. Die Zeit seines Redens ist für ihn vorbei. Herodes hätte in früheren Tagen viel Gelegenheit gehabt, etwas von Jesu Worten zu hören. Doch da hatte er keine Zeit. Er war mit anderem beschäftigt, hatte andere Prioritäten. Darüber hatte er jedoch seine persönliche Chance verpasst, mit Jesus, dem Sohn Gottes, ins Gespräch zu kommen. Markus Majonica