Fragt man ihn: Wie viele Sprachen sprechen Sie?« antwortet er in aller Bescheidenheit: »Ungefähr hundert.« Der russische Linguistik-Professor Sergej Starostin ist offensichtlich ein Sprachgenie. Der 50-jährige Wissenschaftler hat seine Faszination von seinem Vater geerbt (der beherrschte immerhin 20 Sprachen und gab seinem Sohn Unterricht).
Hinter Starostins außergewöhnlichen Begabung steckt eine Leidenschaft: Er möchte herausfinden, »wie Adam und Eva miteinander gesprochen haben.« Er sei ein »linguistischer Archäologe«. Der Russe glaubt, dass alle etwa 6000 heute existierenden Sprachen von einer gemeinsamen Ursprache abstammen. »Ursprünglich haben alle Menschen auf der Erde mehr oder weniger gleich gesprochen«, postuliert er. Die Fachwelt belächelt seine Theorie. Dennoch forscht Starostin weiter.
Die Bibel zeigt, dass die Rückverfolgung verschiedener Sprachgruppen auf eine Ursprache schließlich bis Babylon führen wird: »Und der HERR sprach: Siehe, ein Volk sind sie, und eine Sprache haben sie alle … lasst uns herabfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass sie einer des anderen Sprache nicht mehr verstehen! Und der HERR zerstreute sie von dort über die ganze Erde; und sie hörten auf, die Stadt zu bauen. Darum gab man ihr den Namen Babel; denn dort verwirrte der HERR die Sprache der ganzen Erde, und von dort zerstreute sie der HERR über die ganze Erde« (1. Mose 11,6-9). Ist es nicht erstaunlich, dass Sprachforscher bislang zu keiner befriedigenden Theorie der Entstehung der Sprachgruppen gelangten? Von dem gigantischen Einheitsbau, dem Turm von Babel, ist nichts übriggeblieben und die eine Sprache, wurde zu einem Sprachengewirr.
Andreas Fett