Heute vor 10 Jahren wurde vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal Anklage gegen die Schlüsselfigur des Balkankonflikts erhoben: gegen den ehemaligen Präsidenten Jugoslawiens, Slobodan Milosevic.
Nicht weniger als 66 Anklagepunkte wurden ihm zur Last gelegt, darunter: Verbrechen gegen die Menschlichkeit, grausame Verfolgungen, Völkermord, Massenvertreibungen, Massaker usw. Über einen Zeitraum von mehr als vier Jahren zog sich der Prozess hin, und im Mai 2006 sollte das Urteil verkündet werden. Doch dazu kam es nicht mehr, denn im März 2006 fand man Milosevic plötzlich tot in seiner Zelle, was zu einer Einstellung des Verfahrens führte. So »entzog« sich Milosevic jeglicher Verurteilungsmöglichkeit durch ein von Menschen geführtes Gericht und einer damit verbundenen Bestrafung.
Für mich zeigte sich an diesem Beispiel wieder einmal die Begrenztheit unserer irdischen Gerichte, denn wie oft schon starb ein Verbrecher, bevor er durch menschliche Justiz zur Rechenschaft gezogen werden konnte. Doch die Bibel spricht an vielen Stellen (auch in unserem heutigen Tagesvers) davon, dass es einmal eine Gerichtsverhandlung geben wird, bei der Gott selbst mit unbestechlicher Gerechtigkeit sein Urteil über das Leben der Menschen sprechen wird. Er wird an diesem Tag des Gerichts auch da für Gerechtigkeit sorgen, wo Menschen es geschafft haben, einer irdischen Justiz zu entfliehen.
Und außerdem sagt dieser Vers, dass dieser Tag des Gerichts nicht ausschließlich für Schwerverbrecher reserviert ist. Die einzige Möglichkeit, Gott an diesem Tag nicht als Richter gegenüberstehen zu müssen, wird in Johannes 5,24 beschrieben. Stefan Nietzke