Eine Frau mittleren Alters sitzt in einer Schauspielergarderobe vor einem Schminkspiegel und rasiert sich. Nein, es ist Dustin Hoffman; ah, ja, »Tootsie«! Miss Marple steigt gerade das Fallreep des Segelschiffs hinauf und wird von der Mannschaft begrüßt. Ihr misstrauischer Blick bleibt auf dem Ersten Offizier haften, Mel Smith schält sich mühsam aus seinem recht mitgenommenen Raumanzug. Die Soldaten erwarten ihn schon; sie führen ihn zum Verhör ab. Ein endloser Stau, soweit der Bildschirm sehen lässt. Michael Douglas steigt aus seinem Wagen und lässt ihn einfach stehen. Er klettert hemdsärmelig, aber mit Schlips und Aktenkoffer die Böschung hinauf, die die Autobahn vom Wohngebiet trennt. Auf einem Abbruchgrundstück gerät er in einen Zweikampf mit einem Rocker, der ihm den Aktenkoffer abnehmen will. Nachdem er den Angreifer niedergeschlagen hat, lässt er ihn einfach liegen und geht weiter. Peter Gallagher und Mare Winningham hüpfen nackt über den Bildschirm und dann miteinander ins Bett. Miss Marple sieht, wie in einem vorbeirauschenden Zug eine Frau erwürgt wird; mit einer hölzernen Radspeiche vom Ruderdeck schlägt sie auf dem Segelschiff den Rauschgifthändler nieder. Da fällt Pinocchio seinem Schöpfer Geppetto in die weit ausgebreiteten Arme: Alles wird gut!
Erlebnisse eines Zappers in seiner virtuellen Welt ohne Gott. Hastiger Tausch einer kaputten Realität gegen eine andere. Alle Maßstäbe zerbrechen und jede Regung erstirbt. Virtuelle Erfahrung ersetzt die wirkliche, wird Realität. Wer so gelebt hat - wie wird er im Tode seinem Gott begegnen? Peter Schäfer von Reetnitz