Vor einigen Wochen waren wir in Mexiko. Neben wunderschönen Stränden, warmem Wetter und freundlichen Einheimischen hat die Halbinsel Yucatán auch kulturell einiges zu bieten. An einem Tag besuchten wir eines der neuen sieben Weltwunder: Chichén Itza.
Ein netter Mexikaner führte uns durch die Ruinenstätte und erklärte uns alles Wissenswerte. Die ehemalige Stadt umfasst mehrere Tempelbauten, die große Pyramide des Kukulcán und einen Ballspielplatz. Das riesige Spielfeld war von einer dicken acht Meter hohen Mauer begrenzt. An den beiden Enden des Spielfeldes befanden sich zwei Tempel.
Die Krieger spielten auf diesem Platz eine besondere Ballsportart. Oft stand erst nach vielen Stunden oder sogar Tagen der Sieger fest. Unser Fremdenführer erklärte uns, dass einer der beiden Kapitäne nach dem Spiel den Göttern geopfert wurde. Der Verlierer durfte den Kapitän der Siegermannschaft köpfen. »Aber warum wurde der Sieger geköpft?«, fragten wir. Ja, die Götter hatten nach der Auffassung der Maya nur den Besten verdient. Es war eine Ehre zu sterben, um die Götter zu besänftigen und so Rettung für das ganze Volk zu bringen.
Einer für alle. Der Beste muss sterben, um Frieden zwischen Göttern und Menschen herzustellen. Nach dem Glauben der Maya war das nur eine vorübergehende Besänftigung, bald darauf verlangten die Götter wieder neue Menschenopfer.
Doch wir dürfen wissen: Kein Mensch, und sei er noch so gut, kann Sühnung bewirken. Deswegen sandte Gott seinen Sohn, der als Einziger völlig sündlos und absolut perfekt war. Jesus kam, um für uns zu sterben. Doch Gott, der Vater, ist kein Gott aus Stein, der sich nur für kurze Zeit besänftigen lässt. Nein, Jesus war das einzig mögliche Opfer, das für alle Zeit Frieden zwischen Gott und Menschen geschaffen hat. Michaja Franz