Kennen Sie die Geschichte von Jona? Das war der, der im Bauch des großen Fisches gelandet war, weil er Gott gegenüber seinen Kopf durchsetzen wollte. Hätte Gott von Jona die Nase voll gehabt, würde er ihn sicher mit all dem anderen, was der Fisch verschlungen hatte, der Verdauung preisgegeben haben. Aber Gott hatte Jona lieb und wollte ihm nur zeigen, wer der Stärkere ist. So ließ er den Fisch den bis dahin ungehorsamen, jetzt aber einsichtig gewordenen Propheten ausspucken.
Wenn wir Gott nicht gehorchen wollen, geht es uns auf die unterschiedlichsten Weisen genauso. Und jedes Mal, wenn Gott uns trotzdem wieder eine Chance gibt, endlich klein beizugeben, so ist das ein Zeichen seiner großen Geduld mit uns. Er will ja nur, dass auch wir zur Einsicht kommen und fortan gehorsam sind. Das sollte man ernst nehmen; denn wenn es sich herausstellt, dass wir nichts daraus gelernt haben und immer dreister Gott mit Füßen treten, dann kann es zu einem »point of no return« kommen, wie die Engländer sagen, zu einem Punkt, von dem aus es keine Umkehrmöglichkeit mehr gibt. Die Geschichte ist voll von solchen Beispielen. Und die Bibel lässt uns nicht im Unklaren darüber, was die grauenhafte Folge eines fortgesetzten Ungehorsams ist.
Das muss aber durchaus nicht unser Schicksal sein. Heute will Gott uns wieder Gelegenheit geben, mit ihm ins Reine zu kommen, sei es grundsätzlich und zum ersten Mal, oder weil wir wieder einmal gegen ihn gesündigt haben. Dann herrscht wieder Frieden zwischen Gott und uns, und wenn wir einem Mitmenschen ein Leid zugefügt haben, bitten wir auch ihn um Vergebung. Und ein Blumenstrauß oder eine Tafel Schokolade kann den Frieden glücklich besiegeln.
Hermann Grabe